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Fachlicher Austausch mit prominenten Gast

"Fachlicher Austausch mit prominentem Gast bei der Mitgliederversammlung des DBSH-SH"

Bei der Mitgliederversammlung des Landesverbandes Schleswig-Holstein an der Fachhochschule Kiel ergab sich ein produktiver Austausch mit einem besonderen Gast: Die Bundestagsabgeordnete Denise Loop (Bündnis 90 die Grünen), selbst staatlich anerkannte Sozialarbeiterin mit Erfahrung im Öffentlichen Dienst und der Offenen Jugendarbeit, nahm als Gast teil und brachte ihre Perspektive als Politikerin ein. Denise Loop ist Obfrau des Familienausschusses und im Unterausschuss für Bürgerschaftliches Engagement aktiv.

Dieses Treffen ermöglichte ein Ansprechen von wichtigen Perspektiven und Themen aus der Praxis der Sozialen Arbeit. Im Mittelpunkt des fachlichen Austauschs standen Themen, die für die Soziale Arbeit von zentraler Bedeutung sind. So wurde der Fachkräftemangel in der Branche diskutiert, wobei insbesondere die Ausbildung von Sozialarbeiter*innen und -pädagog*innen thematisiert wurde.

Von den Teilnehmenden wurde die Verschiebung von Studienanmeldungen an öffentlichen Hochschulen hin zu privaten Hochschulen mit dualer Ausbildung angesprochen. Es wurde kritisch erörtert, dass duale Student*innen sich über ihre Arbeitsverträge in der Regel für einige Jahre an ihre Arbeitgeber binden müssen, da diese zumeist die Studienkosten übernehmen und eine Ausbildungsvergütung zahlen. Das schränke die Entwicklungs- und Veränderungsmöglichkeiten für Absolvent*innen deutlich ein. Auf der anderen Seite könne eine sichere Berufsperspektive auch Vorteile bieten, da es nach wie vor auch viele befristete Arbeitsverträge in der Sozialen Arbeit gäbe. Außerdem wurde betont, dass es wichtig sei, dass Qualitätsstandards in der dualen Ausbildung sichergestellt sind. Eine weitere Praxisbezogene Perspektive war die fehlende Anerkennung und Freistellung für die Übernahme von Anleitungsaufgaben im Kontext der staatlichen Anerkennung.

Ein weiteres Thema des Austausches war die Umsetzung des Paragrafen 35a SGB VIII im öffentlichen Dienst. Im Rahmen der Umsetzung des Bundesteilhabegesetzes soll die Gewährung von Hilfen und Unterstützung für Kinder und Jugendliche mit und ohne Behinderung bis 2028 einheitlich unter dem Dach der Jugendhilfe zusammengefasst werden. Bisher waren für die Gewährung von Eingliederungshilfen für Kinder und Jugendliche mit geistiger und/oder körperlicher Behinderung unterschiedliche Amtsbereiche im Sozialsektor zuständig. Durch die Vereinheitlichung fallen dem Jugendamt also deutlich mehr Aufgaben zu. In vielen Behörden ist die Umsetzung aber noch unklar. Hier benötigt es strukturelle Veränderungen, die für zusätzliche Aufgaben auch zusätzliches Personal einstellt. Frau Loop kann aber auch von Positivbeispielen, wie z.B. im Vogelsbergkreis in Hessen berichten.

Während der Veranstaltung betonte Frau Loop die Bedeutung einer starken und gut ausgebildeten Sozialarbeit für die Gesellschaft: „Der Zustand der Sozialen Arbeit ist auch immer ein Gradmesser des gesellschaftlichen Zusammenhalts“. Aktuell berichtete sie von der Verabschiedung eines Gesetzes zur Abschaffung der Kostenheranziehung von jungen Menschen in der Kinder- und Jugendhilfe. An der Entwicklung und Umsetzung dieses Gesetzes hatte Denise Loop federführend mitgearbeitet.

Die Anwesenheit von Denise Loop als prominentem Gast und politischer Vertreterin war eine Bereicherung für die Veranstaltung und gab den Teilnehmenden die Möglichkeit, ihre Anliegen und Herausforderungen aus der Praxis direkt an die Politik zu richten. Das ist ein wichtiger Anspruch der Arbeit im Berufsverband.

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Veröffentlichung

Sa, 10. Dezember 2022

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